Im Frühjahr 2024 blickt die Theaterwelt nach Ingolstadt: Auf den Bayerischen Theatertagen geben unsere Bühnen einen fulminanten Überblick über ihre Vielfalt und Kreativität. Seit ihrem Start im Jahr 1983 gastieren die Bayerischen Theatertage bereits zum fünften Mal in Ingolstadt. Und auch dieses Mal haben die eingeladenen Produktionen nicht nur ihre Kostüme und Requisiten dabei, sondern auch mitreißende Geschichten und eine Extraportion Spielfreude.

Die sechsköpfige Fachjury hat es wahrlich nicht leicht gehabt: Monatelang ist sie durch Bayern getourt, um aus mehr als 60 Bewerbungen die gelungensten Inszenierungen auszuwählen. Ich würde sagen: Mission erfüllt. Die 39. Bayerischen Theatertage zeigen mit 27 Inszenierungen von Stadt- und Landestheatern sowie freien Gruppen aus dem ganzen Freistaat das gesamte Spektrum des aktuellen Theaterlebens: Die Theatertage versprechen ihren Fans »Was ihr wollt« und da kann man schon mal in die »Mausefalle« geraten, wenn man vor lauter guten Aufführungen gar nicht mehr aus dem Stadttheater herauskommt. Aber sicherlich gibt es als Verpflegung mehr als nur »Fünf bis sechs Semmeln und eine kalte Wurst«. Ganz großes Kino verspricht »Der große Gatsby« von F. Scott Fitzgerald. Und wer einen Klassiker neu entdecken will, ist bei »Coriolan« von Shakespeare genau richtig. Wer es hingegen lieber derb mag, gönnt sich »Die Präsidentinnen«. Ob musikalisch, poetisch oder kriminell gut: Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Theater ist aber nicht nur Unterhaltung. Es ist ein Spiegel unserer Gesellschaft, regt zum Nachdenken über aktuelle Herausforderungen an und kann auf packende Weise große Themen verhandeln und Vergangenes vergegenwärtigen. Und so bilden dieses Jahr Produktionen einen Schwerpunkt des Festivals, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen. Dazu gehören etwa die Monooper »Das Tagebuch der Anne Frank«, »Draußen vor der Tür« oder »Die weiße Rose«. Wie spannend Biografien sein können, haben wir im letzten Jahr in den Kinos mit »Oppenheimer« erlebt. Und was Hollywood kann, können unsere bayerischen Theater schon lange: So zeichnen die beiden biografischen Stücke »Verbrennt mich!« und »Alan - Mensch Maschine« die Lebenswege von Oskar Maria Graf und Alan Turing anschaulich und lebendig nach. Auch die aktuelle weltpolitische Lage wird bei den Theatertagen thematisiert und in »Timetraveller's Guide to Donbas« eindrucksvoll in den Fokus gerückt. Ein eigenes Segment widmet sich dem Kinder- und Jugendtheater. Hier können sich nicht nur junge Theaterfans auf spannende Entdeckungsreisen zu den Fragen des Erwachsenwerdens, der Identität und der Wahrnehmung der Welt begeben. Alle diesjährigen Produktionen zeigen: Bayerisches Theater ist mutig, kreativ und aufrüttelnd. Abgerundet wird das Programm mit Konzerten, Lesungen und Podiumsdiskussionen. Und wer Theater leben und erleben kann, der kann auch feiern: Die Eröffnungs- und Abschlusspartys werden sicherlich wieder legendär. In Ingolstadt wird das Theater zur Partylocation und zum Erlebnisort!

Das All-you-can-see-Theaterbuffet verdanken wir dem großartigen Engagement des diesjährigen Gastgebers – dem Stadttheater Ingolstadt. Deshalb an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Intendanz, die ihr Haus zur Verfügung stellt! Allen auf, hinter und unter der Bühne wünsche ich viel Erfolg. Und allen vor der Bühne im Theatersaal wünsche ich viel Vergnügen, beeindruckende Theaterabende und überraschende Entdeckungen. Lassen Sie sich begeistern vom Ideenreichtum, der Kreativität und der Qualität unserer bayerischen Bühnen!

Markus Blume, MdL
Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst

Schon zum fünften Mal richtet Ingolstadt heuer die Bayerischen Theatertage aus. Das ist eine große Auszeichnung und eine Anerkennung für die hervorragende Theaterarbeit, die bei uns geleistet wird.

19 Tage lang werden 27 verschiedene Theater aus 15 bayerischen Städten ein regelrechtes Theaterpanorama präsentieren und Ingolstadt ins Zentrum des bayerischen Kultur- und Theaterlebens rücken. Das Spektrum reicht von antiken Klassikern bis zu eigenwilliger Performance, vom Kindertheater bis zur Krimikomödie.

Studierende der Theaterakademie August Everding und der Universität der Künste Berlin erarbeiten gemeinsam kleine Produktionen zum Thema  »Volksstück« und erinnern damit an unsere Ingolstädter Schriftstellerin Marieluise Fleißer, deren Todestag sich heuer zum 50. Mal jährt.

Eine ganze Reihe von Stücken setzt sich mit dem Nationalsozialismus auseinander – ein Thema, das gerade bedrohlich aktuell ist.

Mehrere Hundert Kultur- und Theaterschaffende – Schauspieler, Tänzerinnen, Sänger, Musikerinnen und viele andere - kommen zu den Bayerischen Theatertagen nach Ingolstadt und sorgen für eine besondere Atmosphäre. Und das Organisationsteam unseres Stadttheaters hat rund um die Aufführungen ein Rahmenprogramm aus rauschenden Eröffnungs- und Abschlusspartys, Konzerten, Lesungen und Podiumsdiskussionen auf die Beine gestellt.

Wir freuen uns sehr, dass unsere Stadt im Frühsommer Gastgeberin für alle Beteiligten und ein Ort der Begegnung für zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer sein darf.

Ich danke allen, die die 39. Bayerischen Theatertage zu einem wunderbaren Erlebnis machen werden, den Menschen auf und hinter den Bühnen, den Schauspielerinnen und Schauspielern, den Organisatoren, Technikern und vielen Helferinnen und Helfern, ebenso den Sponsoren und den Medien, die dieses Festival begleiten und über die Region hinaustragen werden.

Ich wünsche Ihnen und uns allen wunderbare, erlebnisreiche, spannende, kritische und farbenfrohe Theatertage 2024 in Ingolstadt!

Dr. Christian Scharpf
Oberbürgermeister